Weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage ist auf der Zielgeraden
Die weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage ist auf der Zielgeraden. HAMBURG WASSER und das DPP-Mitglied REMONDIS haben im Januar 2021 den Betrieb der neu errichteten Anlage mit einer gut dreimonatigen Einfahrphase gestartet. Die Grundsteinlegung fand im März 2019 statt.
Das Projekt hat internationalen Vorzeigecharakter: In Hamburg wird der lebenswichtige Rohstoff mit dem von REMONDIS entwickelten TetraPhos®-Verfahren erstmals wirtschaftlich effizient und im großtechnischen Maßstab aus Abwasser zurückgewonnen. Die Anlage auf dem Klärwerk Hamburg geht 2020 in Betrieb und wird jährlich aus 20.000 Tonnen Klärschlammasche rund 7.000 Tonnen hochreine Phosphorsäure produzieren.
Die weltweiten Phosphorvorkommen sind endlich, doch die Nachfrage steigt konstant. Laut dem Umweltbundesamt wird der Bedarf zwischen 2051 und 2092 das Angebot übersteigen. Mit der neuen Recycling-Anlage für Phosphor demonstrieren REMONDIS und HAMBURG WASSER, wie dem nahenden globalen Engpass auf kommunaler Ebene begegnet werden kann: Würden alle deutschen Kläranlagenbetreiber dem Hamburger Beispiel folgen, könnte auf 60 Prozent der Phosphorimporte verzichtet werden.
Derzeit muss Deutschland den Rohstoff vollständig importieren. Zirka 230.000 Tonnen Phosphor pro Jahr werden in Form von Dünger auf die Felder ausgebracht. Der Rohstoff ist essentiell für das Pflanzenwachstum und damit für die gesamte Nahrungsmittelproduktion. Die Rückgewinnung von Phosphor wird damit stetig relevanter.
Die deutsche Bundesregierung hat gesetzlich vorgeschrieben, dass Phosphor ab 2029 aus Abwasser zurückgewonnen und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden muss. HAMBURG WASSER wird der erste kommunale Entsorger sein, der diese Vorgabe mit Hilfe des REMONDIS TetraPhos®-Verfahrens erfüllt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit Mitteln aus dem Umweltinnovationsprogramm.
Die vollständige Pressemitteilung zur Grundsteinlegung am 01.03.2019 sowie weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter den unten angefügten Links.