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Phosphorrecycling aus Klärschlamm: Podiumsdiskussion des BMUB auf der IFAT 2016

Thema

„Phosphorrecycling aus Klärschlamm – Wo stehen wir und wie geht es weiter?“

Veranstaltungsort

Forum B 3, Donnerstag, den 2. Juni 2016, 12:30 Uhr – 14:00 Uhr

Kurzvorträge und Podiumsdiskussion

Einführung und Leitung, Moderation:

Dr. Claus-Gerhard Bergs (Bundesumweltministerium)

Es nehmen teil:

  • Horst Fehrenbach (IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg)
  • Dr. Daniel Frank (Deutsche Phosphor-Plattform, Alzenau)
  • Rainer Koenemann (Hansewasser, Bremen / DWA, Hennef)
  • Dr. Leo Morf (Kanton Zürich, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft)
  • Aloys Oechtering (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft, Berlin)
  • Ralf Strothteicher (Stadtentwässerung Dresden GmbH)

Themen

Ausgangslage

Phosphordünger ist unverzichtbar für die Gewährleistung dauerhaft hoher landwirtschaftlicher Erträge und die Sicherung der Ernährung der global wachsenden Bevölkerung. Phosphor ist aber auch eine endliche Ressource, die nicht durch andere Nährstoffe ersetzt oder künstlich hergestellt werden kann. Deutschland ist aufgrund fehlender Vorkommen vollständig vom Phosphorimport abhängig. Dieser wird in wenigen Ländern mit steigendem Kosten- und Energieaufwand und unter Umweltbelastungen gewonnen. Er ist zunehmend mit Schadstoffen (Uran, Cadmium) belastet, was die Aufbereitung künftig deutlich verteuern wird. Dies und die langfristige erwartete Verknappung des Angebotes werden die Rohstoffpreise in die Höhe treiben.

Die direkte Nutzung des im Klärschlamm enthaltenen Phosphors ist in Deutschland deutlich zurückgegangen. Klärschlämme werden derzeit überwiegend verbrannt, so dass der Phosphor ungenutzt bleibt.

Phosphorstrategie

Bereits seit längerem arbeitet die Bundesregierung unter Federführung des Bundesumweltministeriums (BMUB) und gemeinsam mit den Bundesländern an einer Phosphorstrategie, um Phosphor effizienter einzusetzen und die vorhandenen Sekundärphosphorquellen besser zu nutzen. Außerdem soll gemäß dem Koalitionsvertrag für die 18. Legislaturperiode die Klärschlammdüngung beendet und Phosphor zurückgewonnen werden. Durch effiziente und ökonomisch sinnvolle Technologien soll mittelfristig schadstoffarmer Phosphor direkt aus dem Abwasser, dem Klärschlamm der der Klärschlammasche zurückgewonnen werden.

Technologien zur Rückgewinnung von Phosphor wurden in den vergangenen Jahren so weit entwickelt, dass ein grosstechnischer Einsatz nach angemessener Übergangsfrist vertretbar erscheint.

Der Referentenentwurf zur Neufassung der Klärschlammverordnung (AbfKlärV) enthält daher die grundsätzliche Verpflichtung, dass kommunale Klärschlämme nach Ablauf eines 10-jährigen Übergangszeitraumes nicht mehr unmittelbar als Düngemittel aufgebracht werden dürfen, sondern dem Phosphorrecycling zuzuführen sind. Lediglich die Klärschlämme aus sehr kleinen Abwasserbehandlungsanlagen sollen auch künftig noch unmittelbar der bodenbezogenen Verwertung zugeführt werden.

Auch auf europäischer Ebene wird dem Thema Phosphorrecycling mittlerweile eine höhere Bedeutung beigemessen – die EU-Kommission hat Phosphor in die Liste der 20 kritischen Rohstoffe aufgenommen.

 

Kontakt

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Referat WR II 4 http://www.bmub.bund.de

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