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PRESSEMITTEILUNG: Resümee zur DPP-Kläranlagenumfrage: „Berichtspflicht 2023: Stand der Konzepte zur Phosphorrückgewinnung in Deutschland“

27.02.2023/Frankfurt am Main. Die Umfrage der DPP aus dem Oktober 2022 lässt den Schluss zu, dass ein großer Teil der kommunalen Kläranlagen bisher noch nicht ausreichend weit bei der Umsetzung der Klärschlammverordnung vorangeschritten ist. Dies bezieht sich sowohl auf spezielle Fragestellungen wie z.B. Kooperationsmodelle zwischen Kläranlagen, als auch auf die grundsätzliche Verpflichtung zur Abgabe eines Berichts in 2023. Immerhin haben über 40 % der Umfrage-Teilnehmer angegeben, nicht zu wissen ob sie einen Bericht abgeben werden oder beabsichtigen, die notwendigen Auskünfte nicht einzureichen.

Die DPP weist noch einmal darauf hin, dass diese Rückmeldung an die zuständigen Behörden jedoch im Rahmen der Klärschlammverordnung zwingend erforderlich ist. Es ist dringend notwendig, dass die Berichte aussagekräftig im Hinblick auf die geplanten technischen Umsetzungen sind. Ferner sind eine zeitnahe Überprüfung und Bewertung seitens der zuständigen Behörden unumgänglich.

 

Abbildung 1: DPP-Kläranlagenumfrage – Antworten zur Frage: „Werden Sie Ihr Konzept bis zum Stichtag 31.12.2023 bei Ihrer Überwachungsbehörde einreichen?“; Prozentangaben bezogen auf die Anzahl der 161 Antworten.

Da die Realisierung von technischen Anlagen auch im Bereich der Phosphorrückgewinnung in vielen Bereichen sehr zeitaufwendig und kostenintensiv ist, sollten alle Beteiligten das Ziel 2029 bzw. 2032 nicht aus dem Blick verlieren. Erfahrungsgemäß vergehen von den ersten Konzepten, der technischen Anlagenplanung, Standortsuche und Genehmigungsphase, Bau und Inbetriebnahme bis zu einem stabilen Betrieb mehrere Jahre. Hinzu kommt die notwendige langfristige vertragliche Absicherung der Investition, die in einigen Fällen im zweistelligen Millionenbereich liegen könnte. Dieses gilt sowohl für Unternehmen, als auch für kommunale Betriebe.

Trotz aller momentan schwierigen Randbedingungen bei der Umsetzung der Klärschlammverordnung dürfen wir nicht vergessen, dass Phosphor ein kritischer Rohstoff ist und Deutschland hier zu 100 % von Importen abhängig ist. Die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm stellt für Kommunen eine gänzlich neue Aufgabe dar. Sie bedeutet jedoch nicht nur eine zusätzliche Herausforderung, sondern stellt eine Notwendigkeit im Sinne der Resilienz und des Ressourcen- und Umweltschutzes dar.

Bei vergangenen Veranstaltungen wurde allerdings von ministerialer Seite geäußert, dass eine allgemeine Ausschreibung zur Abgabe der Klärschlämme unter Einhaltung der Vorgaben der Klärschlammverordnung für die Berichtspflicht ausreichend wäre. Das will die DPP nicht so stehen lassen, da dieses Vorgehen des Abwartens dem Ziel einer möglichst zeitnahen Kreislaufführung von Nährstoffen entgegenwirkt.

Aus Sicht der DPP ist es ein notwendiges Ziel, recycelten Phosphor im Kreislauf zu führen. Gerade die aktuelle Situation mit eingeschränkten Verfügbarkeiten und veränderten Lieferströmen bei Phosphorimporten gibt Anlass, das Tempo der ohnehin gesellschaftlich erwünschten Rückgewinnung zu erhöhen. Die DPP empfiehlt allen Kommunen, sich dringlich mit der Umsetzung der Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm zu befassen, um die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können. Hierzu zählt auch, die gesamte Bandbreite der Technologien zur Phosphorrückgewinnung zu Beginn eines Vorhabens zu betrachten und die Auswahl des Verfahrens in Abhängigkeit der Gegebenheiten vor Ort zu treffen.

Die Deutsche Phosphor-Plattform ist im Austausch mit Behörden, Politik, Unternehmen und Kommunen, um Klarheit in der Gesetzgebung zu schaffen und mögliche Hürden in den Verordnungen gezielt anzusprechen, damit diese einfacher umzusetzen sind und dem Kreislaufgedanken sowie Ressourcenschutz nicht im Wege stehen.

Die DPP bietet ihre Hilfe als Informationsgeber und Vermittler allen an, die sich mit Phosphorrückgewinnung beschäftigen.

 

Pressemitteilung DPP vom 27.02.2023/Frankfurt am Main — Die Pressemitteilung steht im Dokumentenbereich zum Download bereit.

Kontakt

Tabea Knickel Mobil + 49 (0) 171 226 9953
Email

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PRESSEMITTEILUNG: Resümee zur DPP-Kläranlagenumfrage: „Berichtspflicht 2023: Stand der Konzepte zur Phosphorrückgewinnung in Deutschland“ (Download - PDF) Abschlussbericht DPP-Kläranlagenumfrage: „Berichtspflicht 2023: Stand der Konzepte zur Phosphorrückgewinnung in Deutschland“ (Download - PDF)

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