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Phosphormangel im Ökolandbau – können Recycling-Dünger eine Lösung sein?

Auf Riffreporter, dem Journalismus Portal zu Wissenschaft, Umwelt, Gesellschaft, Technik und Weltgeschehen, wurde der Artikel „Phosphormangel im Ökolandbau – können Recycling-Dünger eine Lösung sein?“ veröffentlicht. Die Autorin, Frau Kerstin Hoppenhaus, hat im letzten September das DPP-FORUM 2020 besucht und konnte das dort erworbene Wissen zum Thema nutzen und in den Artikel einfließen lassen. Darüber freuen wir uns sehr und teilen den Artikel gerne mit Ihnen. Im Text wird auf ein Video hingewiesen. Auf den Artikel mit Video wird in der separaten Newsmeldung hingewiesen (Link siehe unten).

Den vollständigen Artikel finden Sie unter dem unten genannten Link. Folgend findet sich einen Auszug:

Struvit ist ein Recyclingprodukt, das viele wichtige Kriterien des Ökolandbaus erfüllt. Doch noch ist es nicht zugelassen.

Auf einem Acker in Brandenburg sammeln drei junge Wissenschaftlerinnen Kartoffeln ein. Es ist heiß und staubig, Spätsommer 2020. Korb für Korb tragen sie zur Waage, sorgfältig dokumentieren sie den Ertrag für jede Parzelle. Ein paar Reihen weiter knien zwei Männer im Staub und suchen nach weißen Krümeln im Boden. Andreas Muskolus ist der Leiter der Versuchsstation des Instituts für Agrar- und Stadtökologische Projekte (IASP) in Berge bei Nauen. Sein Forschungspartner Joachim Clemens entwickelt bei der Firma Soepenberg neue Recycling-Dünger.

Nach einigem Wühlen in der trockenen Erde werden sie fündig. Längliche, etwas bröselige Körnchen, genau in der Reihe, wo der Düngerstreuer sie abgelegt hat. Und was noch wichtiger ist, mit Resten von feinen Wurzelhaaren, die an den Körnchen haften. „Das sind Dünger-Pellets, die haben wir im Frühjahr hier in Reihen ausgebracht, dann Kartoffeln draufgepflanzt. Als nächstes kommt Mais auf dieselben Reihen“, beschreibt Muskolus den Feldversuch. „Und hier an diesen Wurzelresten können wir sehen, dass die Pflanzen diese Düngerquellen auch finden und nutzen.“

Die Körnchen sind keine normalen Düngerpellets. Sie bestehen aus Struvit, einem Mineral, das in der Natur nur selten vorkommt und das die meisten Menschen, wenn überhaupt, am ehesten als schmerzhafte Nierensteine kennenlernen. Doch immer mehr Fachleute sehen in Struvit einen Weg, ein gravierendes Versorgungsproblem in der Landwirtschaft zu lösen – als Phosphordünger mit Langzeitwirkung.

Bei der sogenannten Unterfußdüngung, die die Wissenschaftlerïnnen des IASP in ihrem Feldversuch testen, wird der Dünger nicht breit auf dem Acker verstreut, sondern gezielt den Pflanzen „unter die Füße“ gelegt, satellitengesteuert, zentimetergenau. Die Methode soll helfen, den Dünger effizienter einzusetzen und das Auswaschen von Nährstoffen in Flüsse und Seen zu verringern. „Wir glauben, dass dies die beste Art und Weise wäre, das Struvit auszubringen“, sagt Muskolus. „Aber das wurde eben bisher noch nicht überprüft. Das machen wir in diesem Experiment.“ (Video)

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