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Forschungsvorhaben entwickelt Maßnahmenpaket zur grundwasserschonenden und effizienten Düngung

Europaticker berichtet, dass ein gemeinsames Forschungsvorhabens des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Technischen Universität München (TUM) zu dem Ergebnis kommt, dass bei entsprechender Düngepraxis auch in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten das Grundwasser in einen guten Zustand gemäß der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gebracht werden kann. Durch Nährstoffanalysen der eingesetzten Wirtschaftsdünger, moderne Düngesysteme, den Anbau von stickstoffzehrenden Zwischenfrüchten und ein verbessertes Güllemanagement kann der Nitrateintrag in das Grundwasser deutlich reduziert werden.

Die vollständige Pressemitteilung steht unter dem unten angegebenen Link zur Verfügung. Folgend findet sich ein Auszug:

Bei einer angepassten Düngepraxis kann das Grundwasser auch in einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebiet in einen guten Zustand nach Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) gebracht werden. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsvorhabens des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) und der Technischen Universität München (TUM). Auslöser für das Forschungsprojekt waren die seit Jahren steigenden Nitratwerte im Grundwasser in den Gebieten Hohenthann, Pfeffenhausen und Rottenburg a.d. Laaber Mit Nährstoffanalysen der eingesetzten Wirtschaftsdünger, moderne Düngesysteme, den Anbau von stickstoffzehrenden Zwischenfrüchten und ein verbessertes Güllemanagement kann der Nitrateintrag in das Grundwasser deutlich reduziert werden. Güllegaben am Ende der Vegetationsperiode erwiesen sich als ineffizient. Weiter ist in Betrieben mit hohem Gülleanfall eine verstärkte Abgabe von Wirtschaftsdünger an viehlose Betriebe erforderlich. Besonders effektiv ist die einzelbetriebliche Wasserschutzberatung vor Ort. Diese wird auch im Rahmen der geplanten Fortführung des Projekts zusammen mit ergänzenden Untersuchungen und umsetzungsbegleitenden Maßnahmen fortgeführt. +++

Das Forschungsvorhaben wurde 2014 bis 2017 in den Gebieten Hohenthann, Pfeffenhausen und Rottenburg a.d. Laaber in enger Kooperation mit rund 70 landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. Ziel war die Ursachen für die hohe Nitratbelastung in der Region aufzudecken und Maßnahmen für eine Verbesserung der Bewirtschaftung abzuleiten.

An 120 Messpunkten wurden teilweise monatlich Grundwasserproben entnommen. Messstellen, deren Wasser aus rein landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten kommt, überschritten zu 54 Prozent den EU-Schwellenwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter. Diese Werte blieben im Messzeitraum auf konstant hohem Niveau. Die Untersuchung des Stickstoffs aus der Atmosphäre zeigt, dass die Einträge in die Böden bei 25 Kilogramm Stickstoff pro Hektar und Jahr liegen. Der atmosphärische Eintrag sollte daher in Zukunft in den Düngeplanungen berücksichtigt werden.

Für die wichtigsten Betriebstypen der Region (Schweinehaltung, Biogaserzeugung, Marktfruchtbau, Hopfenanbau) wurden zehn detaillierte Stickstoffkreisläufe berechnet. Sie zeigen alle wesentlichen Stickstoffflüsse im landwirtschaftlichen Betrieb und weisen die Stickstoffverluste (Lachgas, Ammoniak, Nitrat) aus.

Weiter wurden die Zusammenhänge zwischen der Flächennutzung (Tierbesatz, Fruchtfolge, organische und mineralische Düngung), den Standortbedingungen und den Nitratausträgen mit leistungsfähigen Modellen, in Düngungsversuchen sowie durch Tiefenbohrungen analysiert.

Auf der Grundlage der Forschungsergebnisse wurde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, der die wichtigsten Maßnahmen zur Reduzierung von Nitratausträgen enthält. In einer „Bewertungsmatrix“ werden diese Maßnahmen hinsichtlich ihrer Effizienz und Umsetzbarkeit bewertet. Landwirtschaftliche Betriebe können damit eine grundwasserschonende Bewirtschaftung sicherstellen.

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